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Gesundheit

Alternativen zur Brille im Alter: Was Kontaktlinsen und Co. können

Auch wer in der Jugend Augen wie ein Adler hat, ist nicht davor gefeit, im Alter eine Sehschwäche zu erleiden. Ab dem 40. Lebensjahr trifft eine nachlassende Sehkraft nach und nach fast alle Menschen. Die typische Sehschwäche im Alter ist die sogenannte Alterssichtigkeit, die Presbyopie. Die Sehkraft wird geringer, weil die Linse an Flexibilität verliert. Die Folge ist meist eine Brille. Doch welche Alternativen zur klassischen Brille stehen zur Verfügung? Und funktionieren diese auch bei anderen Sehschwächen als der Alterssichtigkeit?

Kontaktlinsen: Nicht immer möglich

Das Tragen einer Brille liegt nicht jedem. Manch einer stört sich an der neuen Optik, andere finden es lästig, immer etwas auf der Nase zu haben. Kontaktlinsen können eine gute Alternative sein. Tatsächlich können die meisten Menschen mit einer Sehschwäche Kontaktlinsen tragen. Inzwischen gibt es sogar multifokale Kontaktlinsen, die wie ein Gleitsichtglas bei einer Brille funktionieren. Ein großer Vorteil von Kontaktlinsen gegenüber der Brille liegt darin, dass auch der seitliche Blick ungestört ist.

Fast alle Formen einer Fehlsichtigkeit können mit Kontaktlinsen korrigiert werden. Doch auch hier kann es Probleme geben. Nicht geeignet sind Kontaktlinsen für Menschen mit sehr trockenen Augen und wenig Tränenflüssigkeit. Damit das Tragen der Linsen auch über einen längeren Zeitraum angenehm ist, müssen die Augen stets gut befeuchtet sein. Darüber hinaus liegt das Einsetzen uns Herausnehmen der Kontaktlinsen nicht jedem. Mit ein wenig Übung klappt es meist recht schnell, aber es gibt Menschen, die trotz Übung das Einsetzen und Herausnehmen der Linsen als unangenehm empfinden.

Die Brille ist im Alter ein alltäglicher Begleiter vieler Menschen. Doch welche Alternativen bestehen in diesem Bereich? Bildquelle: @ Nordwood Themes / Unsplash.com

Welche Arten von Kontaktlinsen gibt es?

  • Harte Linsen: Harte Kontaktlinsen werden auch als formstabile Linsen bezeichnet. Sie sind aus sauerstoffdurchlässigen Kunststoffen gefertigt. Sind die harten Linsen gut angepasst, können sie über lange Zeiträume getragen werden. Empfohlen werden diese Linsen vor allem für Menschen mit einer hohen Dioptrienzahl oder bei einer Hornhautverkrümmung. Die Linsen halten in der Regel ein Jahr, bevor sie erneuert werden müssen.
  • Weiche Linsen: Weiche Kontaktlinsen sind flexibler als die harten Linsen. Das macht das Einsetzen und Herausnehmen deutlich einfacher. Die weichen Linsen gibt es als Tageslinsen, Wochen- oder Monatslinsen. Sie sind größer und nicht so sauerstoffdurchlässig wie die harten Linsen.

Kontaktlinsenträger müssen unbedingt darauf achten, wenn sie unterwegs sind, immer einen Behälter für die Kontaktlinsen und ein Reinigungsmittel mitzuführen.

Exkurs: Anzeichen für Alterssichtigkeit

Wer unter Alterssichtigkeit leidet, merkt dies zunächst meist daran, dass er beim Lesen den Abstand der Lektüre zum Auge immer mehr erweitern muss. Die Augen ermüden beim konzentrierten Sehen im Nahbereich schneller und es kann zu Kopfschmerzen kommen. Des Weiteren werden viele Menschen im Alter lichtempfindlicher. Dies hängt damit zusammen, dass der Alterungsprozess von Hornhaut und Linse dazu führen, dass ins Auge einfallendes Licht weiter gestreut wird. Damit wird auch das Kontrastsehen geschwächt, was die Nachtsicht verschlechtert. Darüber hinaus können sich vornehmlich altersbedingte Augenerkrankungen wie der Graue Star entwickeln.

Augenlaser-Operation: Die Lösung?

Eine weitere immer beliebtere Alternative zur Brille ist die Augenlaser-OP. Diese kann bei unterschiedlichen Sehschwächen sehr hilfreich sein. Vor allem die beiden gängigsten Verfahren LASIK und LASEK sind hier erwähnenswert. Letztendlich entscheidet der Augenarzt, welche Methode am besten geeignet ist.

LASIK

LASIK bedeutet Laser in situ Keratomileus. Diese Methode ist die wohl bekannteste. Mithilfe des speziellen Lasers wird hier ein dünner Hornhautlappen (Flap) geschnitten und beiseite geklappt. Mithilfe eines weiteren Lasers wird dann abhängig von Art der Fehlsichtigkeit Gewebe verändert. Bei einer Weitsichtigkeit wird die Hornhaut beispielsweise steiler geformt. Dies alles geschieht mit äußerster Präzision und sehr schnell. Es handelt sich um einen ambulanten Eingriff und bereits etwa 48 Stunden nach der OP bemerken viele Menschen bereits eine Verbesserung der Sehkraft. Bei manchen dauert dieser Prozess etwas länger.

LASEK

LASEK steht für Laser Epithelial Keratomileusis. Dieses Verfahren wird gerne bei einer dünnen Hornhaut oder schwieriger zu behandelnden Fehlsichtigkeiten eingesetzt. Beim LASEK-Verfahren komme nicht zwei, sondern nur ein Laser zum Einsatz. Es wird eine Alkohollösung auf das Auge aufgetragen. Diese löst eine dünne Zellschicht auf dem Auge, das Epithel. Auf diese Weise bekommt der behandelnde Arzt Zugang zu der Hornhautschicht, die per Laser behandelt werden soll. Nun wird auch bei diesem Verfahren die Hornhaut neu geformt. Während des Heilungsprozesses nach der OP schützt eine spezielle Kontaktlinse das Auge. Es dauert wenige Stunden bis einige Tage nach dem Verfahren, bis sich die Sehkraft vollständig wieder eingestellt hat und die Besserung bemerkbar wird.

Die genauen Kosten einer Augenlaser-OP hängen unter anderem vom angewendeten Verfahren und der Fehlsichtigkeit, die es zu korrigieren gilt, ab. Wovon deren Höhe abhängt wird im Ratgeber Augen lasern – Welche Kosten kommen auf mich zu etwas ausführlicher diskutiert. Sind gesetzliche Krankenkassen schon bei Brille und Kontaktlinsen nicht unbedingt generös, kann man in den meisten Fällen auch bei einer Augenlaser-OP nicht viel Unterstützung erwarten. Eine generelle Kostenübernahme gibt es nur im Fall einer Kontaktlinsen- oder Brillenunverträglichkeit.

Eine Festlegung der Übernahme gibt es nur bei medizinischer Notwendigkeit des Eingriffs. Damit ist die Wahrscheinlichkeit einer Kostenübernahme ausgesprochen gering. Bei privaten Krankenversicherungen sieht es schon anders aus. Gerade bei neueren Tarifen ist eine generelle Kostenübernahme teilweise bis vollständig durchaus üblich. In jedem Fall sollte man sich vorher bei seiner Krankenversicherung erkundigen ob und in welchem Rahmen Kosten für eine Augenlaser-OP übernommen werden. Anschließend heißt es abzuwägen und dabei zu berücksichtigen, dass eine OP in der Regel von dauerhaftem Erfolg ist, Brille oder Kontaktlinsen hingegen eine regelmäßige Neuanschaffung erfordern.

Wenn die Augen schlechter werden, sollten sich Betroffene über die verschiedenen Behandlungsmethoden informieren. Bildquelle: @ Wesley Tingey / Unsplash.com

Fazit: Es gibt durchaus Alternativen

Es gibt auch bei Sehschwäche im Alter attraktive Alternativen zur Brille. Welche Möglichkeiten für wen in Frage kommen, ist am besten mit einem Augenarzt zu klären. Um die Sehkraft im Alter möglichst lange und gut zu erhalten ist es ohnehin ratsam, einmal im Jahr eine Untersuchung beim Augenarzt durchführen zu lassen. Auf diese Weise ist eine frühe Diagnose und Behandlung oder Korrektur möglicher Augenerkrankungen möglich.

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