In Deutschland nimmt die Lebenserwartung seit Jahrzehnten zu. Das ist natürlich erfreulich, doch damit entstehen auch einige Probleme. Insbesondere war die Versorgung von Erkrankten mit Blutkonserven anbelangt. Während die Zahl der Empfänger von Blut also zunimmt, nimmt die Zahl der Blutspender ab. Umso wichtiger ist es, dass viele Menschen freiwillig zum Blutspenden gehen. Aktuell gehen allerdings nur 3 Prozent der Menschen regelmäßig hin.
Dabei wurde die Altersgrenze vor vielen Jahren auf 68 Jahre festgelegt. Grund dabei sind ärztliche Bedenken, dass Blutspenden im Alter schädlich sein können. Mittlerweile liegt die Grenze bei 73 Jahren. Doch Seniorinnen und Senioren sollten dabei einiges beachten.
Blutspenden im Alter: Keine altersabhängigen Unterschiede
Der DRK führte vor einigen Jahren eine Studie durch, um die Auswirkungen des Blutspenden von älteren Menschen herauszufinden. Über 50.000 Spenderinnen und Spender beteiligten sich. Dabei kam heraus, dass etwa Kreislaufbeschwerden bei Menschen im Alter von 66 bis 71 Jahren nicht höher waren, als bei Menschen Anfang 50. Alle gemessenen Werte waren bei allen Altersgruppen ziemlich übereinstimmend. Ebenfalls Ergebnis der Studie: die Qualität der Blutkonserven der jüngeren Spenderinnen und Spender unterschied sich nicht von den Spenden der älteren Probanden. Amerikanische Studien kommen außerdem zu dem Ergebnis, dass selbst das Blut von über 75-Jährigen nicht von minderer Qualität sind, als das von jüngeren.
Erhöhtes Risiko im Alter?
Grundsätzlich besteht für Seniorinnen und Senioren ein höheres Risiko beim Blutspenden für den Körper. Es gilt, dem Kreislauf keine zu großen Belastungen auszusetzen. Hilfreich für einen stabilen Kreislauf sind regelmäßiger Sport und genügend Flüssigkeit. Für ältere Personen ist das Blutspenden zwar grundsätzlich jederzeit möglich, allerdings ist ein Besuch beim Hausarzt zuvor empfehlenswert. Er entscheidet, ob die körperliche Verfassung ein Blutspenden zulässig macht oder nicht. Bestehen körperliche Beschwerden, kann der Arzt zu Rate gezogen werden.
Im Anschluss wird eine Entscheidung darüber getroffen, ob das Spenden möglich ist. Dann ist das Spenden von Blut auch nicht mit Gefahren für den eigenen Körper gefährlich und riskant. Grundsätzlich wird Blutspenden von Senioren gut vertragen. Kreislaufprobleme sind nicht nur in dieser Altersklasse ein häufiges Phänomen. Auch bei jüngeren Spendern kann dies auftreten. Eine Studie mit 14.000 Befragten hat ergeben, dass 97 Prozent der über 68-Jährigen keine körperlichen Probleme nach dem Spenden bemerkt haben. Lediglich 3 Prozent gaben an, dass Sie Kopfschmerzen und/oder Schwindel bemerkt hatten.
Tipps fürs Blutspenden
Blutspenden ist eine gute Tat, aber sie sollte auch nicht unterschätzt werden. Der Körper verliert in der Zeit eine nicht unerhebliche Menge Blut. Daher ist es dringend zu empfehlen, vor dem Spenden mindestens einen halben Liter Wasser zu trinken. Schwarzer Tee oder Kaffee sollten sich in Maßen halten. Am Tag vor dem Spenden ist ein Glas Bier oder Wein aber durchaus möglich. Am Tag der Spende sollte auf den Genuss verzichtet werden. Auch auf reichlich Essen vor dem Blutspenden sollten Sie achten. Auch einen kleinen Imbiss nach dem Spendenvorgang brauchen die Lebensretter nicht ablehnen. Das bringt dem Körper wieder Energie. Zudem empfehlen Experten, auf besonders anstrengende Aktivitäten am Tag der Blutspende zu verzichten.
Auf die eigene Gesundheit achten
Auch wenn Blutspenden eine gute Sache ist, sollten Sie vor dem Spenden auf Ihre Gesundheit hören. Wenn Sie häufig mit Schwindel, Kopfschmerzen, Blutdruckschwankungen oder anderen körperlichen Problemen zu kämpfen haben, muss das Spenden überdacht werden. Die Entnahme von rund 500 Milliliter Blut rauben dem Körper einiges an Energie. Wer ohnehin angeschlagen ist, sollte dem eigenen Körper die zusätzlichen Strapazen ersparen. Sind Sie selbst unsicher, ob das Spenden noch zuträglich ist? Sprechen Sie offen mit Ihrem Arzt über die Bedenken.
Blutspenden hilft gegen Bluthochdruck
Wer sein Blut der Allgemeinheit zu Verfügung stellen möchte, kann einiges dafür machen, dass dieses auch von guter Qualität ist. Eine ausreichende Bewegung an der frischen Luft gehört genauso dazu wie eine ausgewogene Ernährung. Nicht zu viel Stress schlägt sich auch auf den Körper nieder. Und das schönste dabei: auch das Blutspenden selbst ist für den Körper positiv. Das Abzapfen von einem halben Liter Blut lässt den Blutdruck sinken, da der Druck in den Adern nachlässt. Experten haben sogar Hinweise darauf, dass sich regelmäßiges Blutspenden dauerhaft positiv gegen Bluthochdruck auswirkt.
Klare Studien gibt es dazu leider bisher nicht. Eine Rolle spielt auch das Eisen. Eisen in den roten Blutzellen ist zwar lebenswichtig, jedoch schadet zu viel Eisen, da es die Wände der Gefäße angreift und deren Verkalkung begünstigt. Der Verdacht liegt also nahe, dass Blutspenden aktiv gegen Herzerkrankungen hilft. Offiziell bestätigt ist dieser Verdacht aber noch nicht.
Fazit
Auch im Alter können Sie guten Gewissens Blut spenden. Wer gesund lebt und sich körperlich fit fühlt, kann sehr wohl auch noch im hohen Alter zum Spenden gehen. Bei körperlichen Erscheinungen ist ein Gang zum Hausarzt ratsam. Plagen Sie Schwindel und Kreislaufprobleme, sollten Sie Ihrem eigenen Körper zum Schutz auf die Wohltätigkeitstat verzichten und zukünftig nicht mehr zum Blutspenden gehen.