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Gesundheit

Gesundheit: Schwerhörigkeit rechtzeitig erkennen und behandeln

Fast ein Fünftel aller Menschen über 14 Jahre in Deutschland gilt in irgendeiner Form als schwerhörig. Die Ursachen dafür können vielseitig sein. Wichtig ist nur: Je früher die Schwerhörigkeit erkannt wird, desto eher kann man handeln, und den Verlauf der Krankheit eventuell positiv beeinflussen.

Wie erkenne ich eine beginnende Schwerhörigkeit?

Die Schwerhörigkeit ist vor allem deswegen so tückisch, weil sie theoretisch in jedem Alter auftreten kann und sich schleichend ankündigt. Die Betroffenen merken zunächst nicht, dass sie schlechter hören, denn der Verlust des Hörvermögens geht normalerweise sehr langsam vonstatten. Nur ein Gewaltakt wie ein lauter Knall durch eine Explosion vermag es, das Gehör plötzlich dauerhaft zu schädigen. Konstanter Lärm oder Stress ermüden das Hörorgan aber langsam. Dennoch gibt es Zeichen, bei denen man buchstäblich hellhörig werden sollte. Eines von vielen Indizien für eine beginnende Schwerhörigkeit kann es beispielsweise sein, wenn man seine Gesprächspartner häufig schlecht versteht und sie bitten muss, lauter zu sprechen.

Hin und wieder kommt es auch vor, dass andere Menschen einen Fragen, ob man nicht richtig zugehört hat. Hier muss man unterscheiden: War ich gerade abgelenkt und habe tatsächlich „nicht zugehört“, oder habe ich mich eigentlich schon konzentriert aber Teile des Gesagten trotzdem nicht richtig erfasst? Ist letzteres der Fall, könnte ein vermindertes Hörvermögen eine Rolle spielen. Auch ein Hinweis vom sozialen Umfeld darauf, dass man das Radio oder den Fernseher in einem störenden Maße laut gedreht hat, können ein Hinweis sein. Kritisch wird es, wenn mehrere dieser Situationen kontinuierlich auftreten. Dann sollte man einem Arzt einen Besuch abstatten.

Was kann ich tun, wenn ich bei mir Schwerhörigkeit vermute?

Jeder Hausarzt sollte in der Lage sein, einen einfachen Hörtest durchzuführen. Dabei bekommt der Betroffene Kopfhörer aufgesetzt, die abwechselnd auf beiden Ohren ein akustisches Signal vernehmen lassen. Das Signal beginnt sehr leise und wird dann langsam immer lauter. Der Patient soll signalisieren, ab wann er das Signal deutlich vernimmt. So kann der Arzt schnell und einfach eine „Hörschwelle“ feststellen. Diese wird üblicherweise noch mit dem Alter des Patienten abgeglichen, denn ein gewisser Verlust des Hörvermögens im Laufe eines Lebens ist durchaus normal und üblicherweise ertragbar. Liegt die Vermutung nahe, dass ein Hörschaden vorliegt, verordnet der Arzt womöglich einen Besuch beim Ohrenarzt oder direkt beim Hörgeräteakustiker.

Wird der Hörschaden früh erkannt, kann man vor allem präventiv tätig werden und sein Gehör auf verschiedene Art und Weise schützen sowie das Hörvermögen durch technische Hilfsmittel verbessern. Das sollte frühzeitig geschehen, denn fortschreitende Schwerhörigkeit kann einen deutlichen Einschnitt ins soziale Leben bedeuten. Viele Schwerhörige fühlen sich ausgeschlossen, weil sie Gespräche nur noch schwer verfolgen können – zumal, wenn diese nicht direkt an sie gerichtet sind. Diese sozialen Folgen der Schwerhörigkeit werden oft unterschätzt. Daher ist es sinnvoll, schon bei vermeintlich kleinen Anzeichen tätig zu werden.

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