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Gesundheit

Altersschwerhörigkeit: Was hilft, wenn das Hörvermögen abnimmt?

Die Leistungsfähigkeit des Gehörs nimmt mit fortschreitendem Alter ab. Bei der Presbyakusis (Altersschwerhörigkeit) handelt es sich um eine Schallempfindungsschwerhörigkeit. Meist lässt die Hörfähigkeit schon im Alter ab 50 Jahren nach.

Bei Hörproblemen ist Früherkennung besonders wichtig

Das Sprachverständnis ist bei der Altersschwerhörigkeit wesentlich mehr in Mitleidenschaft gezogen als das Tongehör. Daher haben Betroffene in einer Umgebung mit vielen Nebengeräuschen oft Schwierigkeiten, ihre Gesprächspartner zu verstehen. Häufig werden erste Symptome einer Hörstörung wie das Überhören von Alltagsgeräuschen wie Telefonklingeln oder das Ticken des Weckers nicht beachtet oder als Begleiterscheinungen anderer Beschwerden missdeutet. Wenn das Nachlassen des Hörvermögens schließlich bemerkt wird, ist die Altersschwerhörigkeit schon weit fortgeschritten.

Die altersbedingte Schwerhörigkeit kann grundsätzlich nicht rückgängig gemacht werden. Um mögliche Einschränkungen im Alltag wegen Hörproblemen zu vermeiden, sollte man einen Hörtest machen. Mithilfe moderner Testmethoden kann ein HNO-Facharzt feststellen, ob es sich um eine Altersschwerhörigkeit handelt oder andere Ursachen hinter den Hörschwierigkeiten stecken. Bei einer nachgewiesenen Schwerhörigkeit wird meist das Tragen geeigneter Hörgeräte an beiden Ohren empfohlen. Wenn die Hörhilfen vom Arzt verordnet werden, beteiligen sich die Krankenkassen an den Kosten oder übernehmen diese ganz.

In der Regel besteht die Möglichkeit, das Hörgerät zunächst für einige Wochen probeweise zu tragen. Während der Testphase kann sich das Gehirn an den neuen Höreindruck gewöhnen. Außerdem können die Hörhilfen in der Feineinstellung an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Hörgeräte sollen den Verlust des natürlichen Hörvermögens ausgleichen und die aktive Teilnahme am täglichen Leben ermöglichen. Durch das Tragen einer Hörhilfe am Ohr oder im Ohr können Umgebungsgeräusche wieder verstanden und richtig zugeordnet werden.

Auch Unterhaltungen mit anderen Menschen sind wieder möglich, ohne dass das Gespräch wegen Hörschwierigkeiten ständig unterbrochen werden muss. Für ältere Menschen ist die Fähigkeit zu hören, von großer Bedeutung, um die soziale Isolation zu verhindern. Damit eine hochgradige Schwerhörigkeit und deren Folgen vermieden werden können, sollte die Versorgung mit einem Hörgerät möglichst frühzeitig erfolgen.

Übermäßigen Lärm meiden

Für die Entstehung einer Altersschwerhörigkeit gibt es außer dem natürlichen Alterungsprozess viele weitere Ursachen. So können Störungen des Hörapparates, schädigende Umwelteinflüsse, genetische Faktoren, Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum eine Schwerhörigkeit begünstigen. Starker Lärm schädigt das Hörvermögen bereits innerhalb kurzer Zeit. Es wird deshalb empfohlen, sich entweder keiner ständigen Lärmbelastung auszusetzen oder gegebenenfalls schützende Maßnahmen, wie das Tragen von Ohrenstöpseln, zu ergreifen.

Wenn die für den Hörvorgang zuständigen Haarzellen-Rezeptoren im Innenohr geschädigt sind, werden Geräusche von außen nicht mehr oder kaum noch wahrgenommen. Ein gutes Hörvermögen ist für die Lebensqualität im Alter ebenso wichtig wie die mentale und die körperliche Gesundheit. Einer Schwerhörigkeit lässt sich jedoch nur bedingt vorbeugen. Um die Hörfähigkeit so lange wie möglich zu erhalten, sollten bereits in jungen Jahren Lärmsituationen wie Baustellenlärm, Verkehrs- und Fluglärm sowie lautes Musikhören gemieden werden.

Maßnahmen wie Ohrstöpsel, Kopfhörer und Schallschutzfenster können vor übermäßiger Lärmeinwirkung schützen. Wer beruflich ständig einem hohen Lärmpegel ausgesetzt ist, wie etwa beim Arbeiten in einer Fabrik oder auf der Baustelle, sollte einen geeigneten Lärmschutz verwenden. Gesunde Ernährung, Sport und Bewegung hält Körper und Geist jung und fit. Wenn mit zunehmendem Lebensalter die Hausarbeit schwerfällt, kann eine gute Organisation den Alltag erleichtern.

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