PhotoSGH/shutterstock.com
Gesundheit

Flohsamenschalen: Klein, aber oho

Er hat vielleicht einen etwas witzigen Namen, aber davon sollten Sie sich nicht abschrecken lassen: Der Flohsamen oder besser die Flohsamenschalen sind eine nützliche Ergänzung für Ihren Speiseplan. Die kleinen runden Kügelchen, die auf den ersten Blick tatsächlich an die lästigen Hüpfer erinnern, sind ein rein pflanzliches Produkt, das Sie für eine natürliche Darmpflege nutzen können.

Quellen statt hüpfen: Flohsamenschalen

Der Flohsamen ist voll von guten Ballast- und Quellstoffen, die den Darm sanft unterstützen und vor allem in seiner Schale stecken. Deshalb finden Sie im Handel meist reine Flohsamenschalen. Der Grund, warum nur die Schale und nicht die komplette Frucht verwendet wird, liegt in den verschiedenen Quellungszahlen (Quellindizes). Flohsamenschalen können Wasser fünfmal so gut binden wie der ganze Flohsamen: Ihr Quellindiz beträgt etwa 40, das von Flohsamen nur 8, denn die schleimbildenden Zucker befinden sich zum Großteil in der äußeren Hülle. Die positiven Eigenschaften für Ihre Verdauung stützen sich vornehmlich auf die hervorragende Quellfähigkeit.

So nehmen Sie Flohsamenschalen ein

Aufgrund der Fähigkeit, sehr viel Wasser zu binden, sollten Sie die Schalen von Flohsamen mit ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Geben Sie dazu einen Löffel Flohsamenschalen in etwa 100 ml Wasser und trinken Sie die Mischung. Im Anschluss ist es ratsam, nach und nach ein zweites Glas Wasser von mindestens 250 ml zu konsumieren. Am besten verzehren Sie die Flohsamenschalen etwa eine halbe Stunde vor oder zwei Stunden nach dem Essen. Über den Tag verteilt sind zwischen 25 bis höchstens 30 g Flohsamenschalen empfehlenswert. Fangen Sie mit einer vorsichtigen Dosierung an und hören Sie auf die Signale Ihres Darms. Trinken Sie ungefähr anderthalb Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag, um Ihren Körper und Ihren Verdauungstrakt mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen.

Es ist nicht unbedingt notwendig, Flohsamenschalen vor dem Verzehr quellen zu lassen. Möchten Sie es trotzdem tun, beachten Sie bitte, dass dadurch eine gallertartige Masse entsteht, die sich nicht mehr einfach trinken lässt. Mischen Sie die so entstandene Masse am besten mit Obst, um sie problemlos verzehren zu können.

Etwas ganz Besonderes: Flohsamenschalen mit Bertram

Auch die Universalgelehrte Hildegard von Bingen sprach sich ihrerzeit für eine ausgewogene Ernährung aus, die den Verdauungstrakt in Schwung hält und nicht belastet, gleichzeitig dem Körper alle nötigen Nährstoffe zur Verfügung stellt. Eines ihrer Lieblingsgewürze war Bertram. So finden Sie sogar die Kombination aus Flohsamenschalen mit Bertramwurzel, die wunderbar zusammenwirken und Ihren Darm pflegen – ein Traumduo, das auch geschmacklich überzeugt!

Was Sie beim Verzehr beachten müssen

Wichtig: Der Flohsamen und seine Schale können die Aufnahme von Medikamenten behindern. Nehmen Sie also niemals Medikament und Samen zeitgleich ein. Arzneimittel sollten in einem Abstand von mindestens einer halben, besser sogar einer vollen Stunde zu Flohsamenschalen geschluckt werden. Aufgrund der schleimenden Eigenschaften der Frucht raten wir von einer Einnahme ab, wenn bei Ihnen einer oder mehrere der folgenden Kontraindikatoren vorliegt:

  • Magen-Darm-Erkrankungen wie Entzündungen, Darmeinengungen und/oder Darmverschluss
  • verengte Speiseröhre
  • Überempfindlichkeit oder Allergie gegen Flohsamen

Verzehren Sie Flohsamenschalen nicht im Liegen und niemals vor dem Zubettgehen.

Ein kleiner Ausflug: Woher kommt der Flohsamen eigentlich?

Er ist der Samen eines Wegerichgewächses mit dem lateinischen Namen Plantago psyllium. Hierzulande finden Sie hauptsächlich Flohsamen und seine Schalen der indischen Variante. Die Frucht bildet eine Kapsel, in der sich zwei winzige Samen befinden, deren rotbraune Farbe und elliptische Form an das hüpfende Ungeziefer Floh erinnern – daher stammt der Name des Flohsamens. Nicht nur Indien, sondern auch Pakistan ist größtes Anbaugebiet der indischen Flohsamenschalen.

Ähnliche Beiträge

Hörgeräte für Senioren: Ablauf und Tipps zur Auswahl

Barbara Meisinger

Gelenkschmerzen im Alter: Diese Tipps helfen

Barbara Meisinger

Morgensteifigkeit in den Gelenken: Was steckt dahinter?

Barbara Meisinger