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Alltag

Alltagsbetreuer: Aufgaben und Qualifizierung

Aktuell steht die Pflege von Menschen, besonders von Senioren, im Mittelpunkt des Interesses. Die Thematisierung zeigt ein deutliches Bild auf. Es gibt viele ältere Menschen, die auf eine medizinische Unterstützung angewiesen sind und Hilfe bei alltäglichen Dingen benötigen. Dem Gegenüber steht Pflegepersonal, dass nicht weiß, wo es zuerst beginnen soll und den Tag mit dem Gefühl abschließt, dass die ganze Anstrengung nicht ausreichend war. Die Zeit reicht nur für die notwendigste Versorgung.

Die Verantwortlichen stehen der Situation hilflos gegenüber. Menschen, die jetzt das Bedürfnis haben, aktiv zu unterstützen, können den Beruf der Alltagsbetreuer ergreifen. Sie sind nicht aktiv in der Versorgung tätig, sondern schenken älteren Menschen ein wertvolles Stück Lebensqualität. Die Tätigkeit der Alltagsbetreuer übernimmt die sinnvolle Funktion, den Menschen Zeit zu schenken und sich auf die schönen Dinge des Alltags zu besinnen.

Wichtigste Aufgabe: Zuwendung schenken

Menschen, die aufgrund einer Erkrankung oder einer körperlichen Beeinträchtigung auf Pflege angewiesen sind, bekommen alles, was medizinisch notwendig ist. Nicht selten sind es Angehörige, die die Pflege übernehmen. Mit einem vertrauten Menschen wird gesprochen, ein Spaziergang unternommen oder zusammen fern gesehen. Wird die Pflege von einer ausgebildeten Kraft übernommen oder sind pflegebedürftige Menschen in eine entsprechende Einrichtung gezogen, so fehlen die Momente des Austauschs mit vertrauten Menschen. Alltagsbetreuer schließen die persönliche Lücke und ermöglichen den Gepflegten eine ausgefüllte Freizeitbeschäftigung.

Sie führen Gespräche, lesen vor oder basteln gemeinsam. Zusätzliche Betreuungskräfte können animieren, an einer Sportveranstaltung teilzunehmen oder sich einer Gesangsgruppe anzuschließen. Je nach körperlichem Zustand können Besuche im Museum oder im Theater geplant werden. Das Aufgabenfeld ist vielfältig und hängt stark von den Vorlieben und Interessen der betreuten Person ab. Wichtig ist, Anreize für die kognitiven Fähigkeiten zu schaffen. Kleine Spiele für das Gedächtnis, Handgriffe für die Motorik oder Bewegung an der frischen Luft sind ideale Ansätze, die das körperliche Wohlbefinden unterstützen und sich positiv auf den allgemeinen Gesundheitszustand auswirken.

Was müssen Alltagsbetreuungen mitbringen?

Das berühmte große Herz ist eine gute Voraussetzung für den Beruf der Alltagsbetreuung. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass um die Gestaltung der Freizeit eines anderen Menschen geht. Die eigenen Vorlieben oder Vorstellungen müssen in den Hintergrund rücken. Zusätzliche Betreuungskräfte müssen die Fähigkeit besitzen, sich auf andere Menschen einzulassen und eine persönliche Bindung aufbauen können. Gleichzeitig sollten Alltagshelfer sich ausreichend abgrenzen können, da die Begleitung von älteren Menschen auch mit Abschied nehmen verbunden ist.

Es ist ein Balanceakt zwischen dem Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung und der professionellen Distanz. Verantwortungsbewusstsein ist ein weiterer wichtiger Punkt. Die betreuungsbedürftige Person und deren Angehörige vertrauen auf den verantwortungsvollen Umgang in jedem Augenblick. Menschen mit einer Demenzerkrankung sind auf eine zuverlässige Begleitung angewiesen.

Wo sind Alltagsbetreuer tätig?

Die Arbeitsstätte befindet sich bei der betreuungsbedürftigen Person. Dies kann ein Einsatz in einer stationären Einrichtung sein, in der die Alltagsbetreuung die Arbeit des Pflegepersonals unterstützt und Zeit mit den pflegebedürftigen Menschen verbringt. Dieser Einsatzbereich erfordert ein gutes Maß an Teamfähigkeit, da hier das ergänzende Arbeiten sehr wichtig ist. Alltagsbetreuungen werden auch für Menschen benötigt, die noch in ihrem eigenen Zuhause wohnen. Je nachdem, ob das Zuhause noch verlassen werden kann, müssen die Aktivitäten auf die pflegebedürftige Person ausgerichtet werden. Hier kann eine Absprache mit den Angehörigen wichtig sein.

Wer kann man sich zu einer Alltagsbetreuung qualifizieren?

Die Ausbildung setzt keine speziellen Ansprüche an schulische oder berufliche Vorkenntnisse. Wichtiger als der berufliche Werdegang sind die menschlichen Voraussetzungen für den Beruf. Die Tätigkeit ist zum Beispiel für Menschen geeignet, die den Weg aus der Erwerbslosigkeit suchen und eine sinnvolle Aufgabe übernehmen möchten. Die Weiterbildungsmaßnahme kann sogar von der Agentur für Arbeit gefördert werden. Die Informationen für die aktuellen Konditionen erhalten Interessierte bei dem Ausbildungsanbieter und der Agentur für Arbeit. Ebenfalls gut geeignet ist die Ausbildung für Quereinsteiger:innen, die ihrem Leben eine Wendung geben möchten oder Eltern, die sich nach der Zeit der Kinderbetreuung einen Neuanfang wünschen.

Wie verläuft die Weiterbildung?

Die Weiterbildung beinhaltet einen theoretischen Teil, der am Anfang der Fortbildung steht. Thematisiert werden die Bedürfnisse und Ansprüche von betreuungsbedürftigen Personen und wie eine Alltagsbetreuung Einfluss auf die Lebensqualität älterer Menschen nehmen kann. Wichtig sind dabei die unterschiedlichen Formen von Krankheiten und Beeinträchtigungen, die berücksichtigt werden müssen. Etwas praktischer wird es mit den Anregungen, wie die Tätigkeit im Alltag ausgefüllt werden kann. Ideen für die Freizeitgestaltung, zum Basteln oder Vorlesen gehören dazu. Zusätzlich werden Grundzüge der Dokumentation, die für die Pflege unerlässlich ist, vermittelt. Dieser Teil der Fortbildung muss erfolgreich absolviert werden.

Bei Kursangeboten in Vollzeit ist der lernende Teil innerhalb weniger Monate abgeschlossen. Die tatsächliche Dauer kann je nach Kursangebot variieren. Im Anschluss folgt ein Praktikum in einer Pflegeeinrichtung. In dieser Zeit werden die erlernten Kenntnisse vertieft. Zusätzlich muss ein Erste-Hilfe-Schein erworben werden, damit im Notfall eine Erstversorgung erfolgen kann. Sind alle Komponenten der Fortbildung erfolgreich absolviert worden, kann die Tätigkeit aufgenommen werden.

Alltagsbetreuung im privaten Umfeld

Menschen, die sich entschieden haben, pflegebedürftige Angehörige zu unterstützen, können mit einer Fortbildung im Bereich der Alltagsbetreuung diese Aufgabe professionell übernehmen. Eltern und Partner, die gern zu Hause wohnen möchten, erhalten so den höchstmöglichen Komfort, den sie sich wünschen können.

Alltagsbetreuung ist zukunftsorientiert

Die Pandemie der letzten Jahre hat unseren Wortschatz um einen Begriff erweitert. Systemrelevante Berufe haben eine besondere Bedeutung erhalten. Damit einhergegangen ist eine steigende Wertschätzung der Menschen, die die Verantwortung dafür tragen, dass wir unseren Alltag frei gestalten können. Der große Bereich der Pflege zählt zu den systemrelevanten Berufen. Alltagsbetreuung ist ein wertvoller Teil davon. Es gibt viele Menschen, die auf die Pflege angewiesen sind. Dabei geht es nicht nur um die Versorgung mit Nahrung oder Medikamenten.

Der Fokus richtet sich verstärkt auf die geistige Pflege und das Bewahren der sozialen Interaktion. Dies wird in Zukunft noch stärker an Bedeutung gewinnen. Menschen, die sich wohlfühlen und aktiv am Leben teilnehmen können, sind auch körperlich gesünder. Der Einsamkeit vorbeugen, ein offenes Ohr anbieten oder sich über die neuesten Ereignisse der Weltpolitik austauschen, sind ebenso wertvoll wie die körperliche Versorgung. In Verbindung bilden beide Schwerpunkte die Basis für eine respektvolle und lebenswerte Form der Pflege und es ist verantwortungsvoll, ein Teil davon zu werden.

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