Photographee.eu/shutterstock.com
Alltag

Tipps für die Pflege zu Hause: Worauf kommt es an?

In Deutschland werden viele Pflegebedürftige von ihren Angehörigen betreut. Dies ist mit vielen schönen Momenten, aber auch einigen Herausforderungen verbunden. Denn mit der Entscheidung, für einen pflegebedürftigen Menschen Verantwortung zu übernehmen, ändert sich der Alltag und das Zusammenleben von Grund auf. Viele Menschen unterschätzen die psychischen und körperlichen Belastungen, die die Pflegesituation mit sich bringt. Wir geben Tipps, wie die Pflege in den eigenen vier Wänden bestmöglich gestaltet werden kann.

Ausreichend Informationen einholen

Wer überlegt, einen pflegebedürftigen Angehörigen zu betreuen, sollte sich zunächst gut informieren. Denn die häusliche Pflege bedarf viel Zeit und Energie, sowie körperliche Belastbarkeit. Es ist daher sinnvoll, vorab entsprechende Beratungsangebote wahrzunehmen. Hat man sich dazu entschlossen, die Pflege zu übernehmen, gibt es je nach Pflegestufe die Möglichkeit, Pflegegeld zu beantragen. Spezielle Kurse für pflegende Angehörige können unterstützend hilfreich sein, um sich mit der neuen Aufgabe vertraut zu machen.

Eigene Bedürfnisse nicht vergessen

Die psychische und körperliche Belastung, die durch die Pflege entstehen, sind nicht zu unterschätzen. Umso wichtiger ist es, sich im Alltag regelmäßig Auszeiten zu nehmen. Die Erlernung von Entspannungstechniken kann bereits eine deutliche Reduktion des Stresslevels bewirken. Sollten jedoch bereits psychosomatische Symptome wie Schlaflosigkeit, Müdigkeit und Kopfschmerzen auftreten, ist es höchste Zeit, sich Hilfe von außen zu holen. Es gibt viele Möglichkeiten der häuslichen Betreuung, um wieder auftanken zu können. Falls notwendig, kann der Pflegebedürftige auch zur Kurzzeitpflege in einem Heim untergebracht werden.

Anpassung der Wohnumgebung

Pflegebedürftige Menschen verlieren zunehmend an Mobilität und Beweglichkeit. Der Bewegungsradius geht oft nicht mehr über ein Zimmer hinaus. Umso wichtiger ist es, die Umgebung für den Pflegebedürftigen so freundlich wie möglich zu gestalten, damit sich dieser wohlfühlt. Dabei ist beispielsweise auf ein freies Blickfeld zum Fenster und Fernseher zu achten, um für etwas Abwechslung zu sorgen. Ist ein Umzug notwendig, sollten auch vertraute und persönliche Gegenstände nicht fehlen. Wenn möglich sollte das Badezimmer barrierefrei gestaltet werden.

Die Grundversorgung

Solange es pflegebedürftigen Menschen möglich ist, sollten sie die Körperpflege selbstständig durchführen. Ist dies jedoch nicht mehr der Fall, gibt es einige Hilfsmittel, die die Körperpflege leichter machen. Generell ist das Duschen im Gegensatz zum Baden sowohl für den Pflegenden als auch für den Pflegebedürftigen einfacher und schonender. Ein Duschstuhl- oder Hocker ist dabei sinnvoll, um Stürze zu vermeiden. Sollte das Sitzen in der Dusche bzw. der Weg dorthin nicht mehr bewältigt werden können, gibt es auch Möglichkeiten, den Pflegebedürftigen im Bett zu waschen.

Sofern dies möglich ist, sollten pflegebedürftige Menschen dazu angehalten werden, hier mitzuhelfen. Dies ist für die Selbstachtung und Selbstwirksamkeit essenziell. Nach dem Waschen, sollte der Körper getrocknet und mit Feuchtigkeitscreme eingeschmiert werden.

Ablauf und Hilfsmittel

Der Pflegealltag kann etwas stressfreier gestaltet werden, wenn der Tag gut strukturiert wird. Dabei hilft ein Pflegeablaufplan, der genau festlegt, wann Aufgabe wie Waschen, Anziehen, Essen, Mobilitätsübungen und Beschäftigung etc. gemacht werden. Verschiedene Hilfsmittel wie Gehilfen, Haltegriffe und ein Pflegebett erleichtern die tägliche Arbeit ebenso und sorgen für maximalen Komfort.

Ähnliche Beiträge

Wohnen im Alter: Diese Modelle lassen niemanden allein

Barbara Meisinger

Alltagsbetreuer: Aufgaben und Qualifizierung

Barbara Meisinger

Der Frühling kommt: Kreative Ideen für die Tischdeko zu Ostern

Barbara Meisinger