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Gesundheit

Diese Gewohnheiten können zu Sehstörungen führen

Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit für verschiedene Augenerkrankungen, die mit Sehstörungen wie Doppelbildern, bunten Ringen oder Schleiersehen einhergehen. Manchmal sind es aber auch einfach alltägliche Gewohnheiten oder harmlose Faktoren, die die Erscheinungen hervorrufen. Welche Ursachen gibt es für Sehstörungen?

Sehstörungen sind vielfältig

Im Alter steigt unter anderem die Wahrscheinlichkeit für sogenannte Mouches volantes. Der französische Begriff wird etwa mit „fliegende Mücken“ übersetzt und bezeichnet sich bewegende Phänomene im Sichtfeld, die wie Fäden, Punkte oder Flusen wirken können und in der Regel harmlos sind.¹ Dennoch sollten die Symptome ärztlich abgeklärt werden.

Auf Ursachenforschung sollten Betroffene ebenfalls dann gehen, wenn das Sehen unscharf wird oder Doppelbilder sowie verzerrte Bilder auftreten. Auch bunte Ringe rund um Lichter oder eine veränderte Farbwahrnehmungen zählen zu den Sehstörungen bei denen sich ein Arztbesuch empfiehlt.

Zusammenhang von Kreislauf und Sehstörungen

Fällt der Blutdruck ab oder stehen Patienten mit niedrigem Blutdruck zu schnell auf, kann das unter anderem zu Sehstörungen führen. Der Grund: Wechselt der Körper schnell vom Sitzen oder Liegen in die Senkrechte, sackt das Blut vorübergehend in die Beine. Die Augen werden dann nicht mehr ausreichend durchblutet. Die Folge sind helle Pünktchen im Sichtfeld. Eventuell wird den Betroffenen sogar schwarz vor Augen. Meist geben sich diese Phänomene nach einigen Sekunden wieder.

Wer öfter unter dieser Art der Sehstörung leidet, kann das Problem in der Regel recht einfach vermeiden: Langsameres Aufstehen hilft dem Kreislauf, sich auf die Lage- und damit die Leistungsänderung einzustellen. Außerdem sollten Betroffene darauf achten, immer genug zu trinken. Wird einem trotzdem öfter schwarz vor Augen, empfiehlt es sich, dies ärztlich abklären zu lassen.

Bildschirme als Ursache für Sehstörungen

Bildschirme fordern die Augen. Wer zu lange davor sitzt oder noch einen veralteten, flimmernden Monitor besitzt, kann bei Sehstörungen hier die Ursache suchen. Denn die Augen werden hier überanstrengt, was zu einer Übermüdung der Augenmuskeln führt und zum Beispiel Doppelbilder hervorruft. Wer am Bildschirm sitzt, blinzelt außerdem weniger – das trocknet die Augen aus. Dadurch stellt sich häufig ein unangenehmes Fremdkörpergefühl im Sehorgan ein. Von dieser Sehstörung sind in Deutschland immerhin rund 15 Millionen Menschen betroffen.²

Am besten helfen hier regelmäßige Pausen. Dabei reicht es schon, vom Monitor weg und auf unterschiedlich weit entfernte Objekte zu schauen. Auch eine spezielle Bildschirmbrille unterstützt die Augen, damit sie nicht so schnell ermüden. Wer bei Bildschirmarbeit trotzdem unter Sehstörungen durch trockene Augen leidet, kann Tropfen mit Hyaluronsäure anwenden, die das Auge länger feucht halten.

Wenn Stress zu Sehstörungen führt

Heute Kinder und Enkelkinder zu Besuch, nachher kommt noch der Handwerker. Einkaufen, dann Arztbesuch… Manchmal kommt vieles auf einmal zusammen und es wird stressig. Vor allem bei anhaltenden Stressphasen kann der Körper mitunter mit Sehstörungen reagieren. Beispielsweise erscheinen ähnlich wie bei zu langer Bildschirmzeit Doppelbilder, da die Augenmuskulatur übermüdet ist. Bei starkem Stress kann es sogar zu Ausfällen im Gesichtsfeld kommen, zum Beispiel zu plötzlichen Farbveränderungen oder dunklen Flecken.

Am effektivsten ist es, die Ursache der Sehstörung zu bekämpfen: Die Aufgaben im Alltag entzerren und so den Stress reduzieren. Außerdem können Entspannungsverfahren wie autogenes Training, Meditation oder Visualisierung zur Stressreduktion beitragen.

Schon- und Fehlhaltungen: Auslöser für Sehstörungen

Schonhaltungen aufgrund von Schmerzen, beispielsweise im Halswirbelbereich, oder Fehlhaltungen durch einseitige Belastungen, wie ständiges Sitzen, können unter anderem zu einem verspannten Nacken führen. In der Folge kann es dann nicht nur zu Kopfschmerzen, sondern auch zu Sehstörungen kommen.

Wenn es sich um eine schmerzbedingte Schonhaltung handelt, ist die Behandlung der Ursache wichtig. Dazu gehört beispielsweise der Besuch beim Physiotherapeuten, um mithilfe von Massagen oder Krankengymnastik das Problem zu lösen. Bei einseitigen Belastungen – etwa durch langes, falsches Sitzen oder durch einseitiges Tragen schwerer Taschen – löst oft schon ausgleichende Bewegung die akute Verspannung und damit auch die Sehstörung.

Langfristig lässt sich das Problem durch Vermeiden stereotyper Haltungen vorbeugen: Aktives Sitzen mit einem ergonomischen Stuhl etwa, ein Rucksack statt einseitiger Tasche und ähnliche Veränderungen sind dafür probate Mittel.

Weitere Ursache für Sehstörungen: Helligkeit

Wer öfter an Mouches volantes leidet, kann der Sehstörung unter Umständen mit einer Sonnenbrille abhelfen. Das Phänomen wird durch intensive Lichteinwirkung am Auge verstärkt, sodass ihm ein guter Sonnenschutz entgegenwirkt. Empfindliche Menschen sollten außerdem die Helligkeit von Bildschirmen reduzieren. Auch das kann sich bei dieser Sehstörung positiv auswirken.


¹ “Glaskörpertrübung – Ursachen, Symptome & Behandlung • Kuratorium Gutes Sehen e.V.” Sehen.de, https://www.sehen.de/sehen/sehschwaeche/glaskoerpertruebung-mouches-volantes/. Accessed 11 Oct. 2022.

² “Sehschwächen & Sehstörungen • Kuratorium Gutes Sehen e.V.” Sehen.de, https://www.sehen.de/sehen/sehschwaeche/. Accessed 11 Oct. 2022.

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