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Wirtschaft

Mit einer Pflegezusatzversicherung die Pflege im Alter sichern

Alten- und Krankenpfleger leisten in ihrem Beruf Unglaubliches. Damit man sich ihre Pflege im Alter leisten kann, ist in vielen Fällen eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll.

Die Lage in den Altenpflegeheimen

Die Pflege ist ein hartes Pflaster. Kaum ein Berufszweig erhält so wenig Anerkennung, obwohl die Mitarbeiter regelmäßig Überstunden leisten sowie Nacht- und Wochenenddienst haben. Passende Jobs in der Altenpflege gibt es viele, aber nicht alle werden besetzt. Warum ist das so? Viel zu lange war man überzeugt, dass Pflegekräfte entbehrlich sind. Der Eindruck, ein gutes Herz reiche für diesen Beruf aus, stammt aus der Zeit, in der die Pflege vielerorts noch von Nonnen übernommen wurde. Aber das ist heute nicht mehr der Fall. Pflegekräfte arbeiten sicher gern in ihrem Beruf, doch auch sie tun das vorrangig, um Geld zu verdienen.

In einem Beruf, für den eine mehrjährige Ausbildung erforderlich ist, und in dem man anschließend so viel Verantwortung übernimmt, sollte das Gehalt entsprechend ausfallen. Pflegekräfte mit Berufsausbildung verdienen im Schnitt 2.500 Euro im Monat. Weiterbildungen oder ein angehängtes Studium erhöhen den Verdienst. Auf diese Weise können Pflegekräfte ihr Monatsgehalt mehr als verdoppeln. Gleichzeitig steigen die Pflegekosten. Pflegeversicherungen übernehmen diese meist nur teilweise. Ein Pflegeheim kostet einen Bewohner monatlich etwas mehr als 2000 Euro. Die durchschnittliche Rente liegt aber weit darunter. Hat man dafür sein Leben lang gearbeitet und gespart?

Ist eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll?

Ob eine Pflegezusatzversicherung eine lohnende Investition ist, lässt sich nur im Einzelfall entscheiden. Menschen unter 50 benötigen in den meisten Fällen noch keine. Darüber lässt sich langsam abschätzen, wie hoch der Pflegebedarf und damit die finanzielle Belastung im Alter sein wird. Eine Pflegezusatzversicherung verhindert, dass Angehörige im Pflegefall zur Kasse gebeten werden. Es ist abzusehen, dass die Kosten für die Pflege im Alter weiter steigen werden. Daher ist die Zusatzversicherung eine lohnende Investition, falls ein Pflegefall eintritt.

Die Pflegezusatzversicherung deckt die Kosten für stationäre und ambulante Pflege ab. Beim Abschluss der Versicherung sollte man darauf achten, dass im Falle eines stationären Aufenthalts etwa 2000 Euro übernommen werden. Ab Pflegegrad 2 sollte dieser Betrag nicht unterschritten werden. Für die ambulante Pflege sind Pflegegrad 4 und 5 nicht so wichtig. Die Pflege wäre zu Hause zu aufwendig, sodass die Versicherung hier vor allem die Pflegegrade 1 bis 3 ausreichend abdecken muss. Hier sollte sie monatliche Kosten von etwa 1100 Euro decken.

Wer eine Pflegezusatzversicherung abschließen sollte

Je nach Vertrag kostet die Pflegezusatzversicherung zurzeit 60 bis 140 Euro monatlich. Um herauszufinden, ob eine Zusatzversicherung für einen selbst Sinn ergibt, sollte man sich folgende Fragen stellen: Habe ich Angehörige, die mich (teilweise) pflegen würden? Möchte ich das? Mit welcher Rente habe ich zu rechnen? Können/Wollen Angehörige mich finanziell unterstützen? Mit welcher Pflegestufe muss ich rechnen? Möchte ich ambulant oder stationär betreut werden? Häufig wird die Möglichkeit, eine durch stationäre Pflege freie Immobilie zu vermieten, nicht bedacht. Die Miete steht dann ebenfalls für die Pflegekosten zur Verfügung und man bleibt Eigentümer des Hauses.

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