Rentner auf Mallorca
Monkey Business Images/shutterstock.com
Reisen

Rentner auf Mallorca: Informationen zum Auswandern & Co.

Während in Deutschland Regen und Kälte das Wetter bestimmen, gehen viele Menschen in Gedanken gern auf Reisen. Erinnerungen an den letzten Sommerurlaub auf Mallorca führen schnell zu der Frage, ob man sich nicht viel öfter Palmen, Strand und Sonnenschein gönnen sollte. Öfter oder vielleicht sogar länger? Wer im Ruhestand ist, kann schließlich frei über seine Zeit verfügen.

Und schon sind neue Ideen da: Gleich ganz auswandern? Oder vielleicht nur überwintern? Oder regelmäßig zwischen Deutschland und Mallorca pendeln? Jede der Optionen hat ihre Vor- und Nachteile und will sorgfältig überlegt sein. Zum Glück muss man es ja nicht einmal für alle Ewigkeit entscheiden, sondern kann auch zwischen den Optionen wechseln. Wer sich nicht sicher ist, ob er wirklich alle Zelte in Deutschland abbrechen und auf der Baleareninsel ein neues Leben anfangen möchte, kann gut mit einer Mischform beginnen und erst einmal pendeln oder zur Probe überwintern.

So zeigt sich, ob einem das mallorquinische Leben langfristig überhaupt zusagt. Bevor es Zeit für einen entspannten Bummel entlang der Playa de Palma ist, müssen ein paar Formalitäten geklärt und erledigt werden. Die wichtigsten Angelegenheiten im Überblick.

Rentner auf Mallorca: Ausländerregistrierung in Spanien

Wer länger bleiben will, sollte sich zuerst bei der Ausländerbehörde registrieren lassen. Ohne die „Número de Identificación de Extranjero“ – abgekürzt „NIE“ – bekommt man in Spanien weder einen Mobilfunkvertrag noch ein Bankkonto. Die NIE hat nichts mit einem Wohnsitz zu tun, sie dient nur der fiskalischen Identifikation – in etwa wie eine Steuernummer. Sie ist die Eintrittskarte in den spanischen Geschäftsverkehr. Jeder Ausländer, der länger als drei Monate in Spanien lebt, ist verpflichtet, sich registrieren zu lassen.

Erstwohnsitz, Zweitwohnsitz oder gar nicht anmelden?

Die behördliche Anmeldung eines Wohnsitzes hat Vor- und Nachteile, sodass sich nicht allgemeingültig entscheiden lässt, ob es für einzelne Personen richtig wäre, sich anzumelden. Zu den Vorteilen gehört, dass Residenten der Balearen erhebliche Vergünstigungen bei Flug- und Fährtickets auf das Festland erhalten. Außerdem gibt es auf Mallorca ein Zweckentfremdungsverbot für Wohnraum. Das bedeutet, eine Wohnung im Sinne des Verbots darf nicht als Ferienwohnung genutzt werden. Das betrifft vor allem günstige Wohnungen.

Zu den Nachteilen kann es gehören, dass man mit der Anmeldung auch verpflichtet sein kann, sein Einkommen in Spanien zu versteuern oder zumindest dort eine Steuererklärung abzugeben. Wer sich nicht anmelden möchte, sollte sich deshalb unbedingt vorher juristisch beraten lassen. Ein weiterer Nachteil der Wohnsitzanmeldung in Spanien besteht darin, dass man spätestens nach zwei Jahren seinen unbefristeten deutschen Führerschein in einen spanischen umtauschen muss. Das lässt sich insbesondere dann nicht vermeiden, wenn man keinen deutschen Wohnsitz mehr hat.

senioren in spanien
Jacob Lund/shutterstock.com

In Spanien ist es vorgeschrieben, dass Führerscheininhaber über 65 alle fünf Jahre ihren Führerschein verlängern lassen müssen. Dazu gehört eine ärztliche Untersuchung auf die Fahrtauglichkeit. Wer seinen Wohnsitz in Deutschland nicht aufgibt und zusätzlich einen in Spanien anmeldet, hat nach Auffassung des deutschen Melderechts zwei Erstwohnsitze. Einen Zweitwohnsitz im Ausland gibt es danach nicht. Zweitwohnungssteuer zahlt man in der Heimat aber ggf. trotzdem.

Wohnungssuche auf Mallorca für Rentner

Nachdem man sich über diese Details klar geworden ist, kann man endlich auf Wohnungssuche gehen. Denn nun weiß man, ob man eine Ferienwohnung sucht oder vielleicht sogar eine Wohnung kaufen möchte. Die günstigste Jahreszeit für die Wohnungssuche ist das Ende des Winters. Ende Januar sind die Weihnachtstouristen abgereist und bis Ostern stehen viele Wohnungen wegen des Winterwetters leer. Wenn entschieden ist, ob ein Wohnsitz angemeldet werden soll oder nicht, sollte man sich am besten an einen wirklich seriösen Makler wenden, der einem zu einer passenden und legalen Unterkunft verhelfen kann.

Gemessen an dem, was an Geldbußen und anderen bösen Überraschungen auf einen zukommen kann, ist ein normales Maklerhonorar von einer Monatsmiete wirklich kein Grund, daran zu sparen.

Wer eine kleine Wohnung möchte, ist sicher in den Orten rund um die Bucht von Palma oder an der Westküste rund um Paguera gut aufgehoben. Dort leben die meisten Deutschen und es besteht jeweils eine komplette Infrastruktur mit deutschem Supermarkt, deutschen Lokalen und Ärzten. Für diejenigen, die es in andere Küstenorte oder ins Landesinnere zieht, wo sich die idyllischen Fincas befinden, empfiehlt es sich in jedem Fall, ein Auto anzuschaffen. Der öffentliche Nahverkehr außerhalb der Touristenzentren kann im Alltag unzureichend sein.

KFZ-Zulassung und -versicherung funktionieren ähnlich wie in Deutschland. Da es ebenfalls Schadenfreiheitsrabatte bei der Haftpflichtversicherung gibt, ist es ratsam, sich von der letzten deutschen KFZ-Versicherung den Rabatt schriftlich bestätigen zu lassen. Die meisten Versicherungsunternehmen können die Bescheinigung in englischer Sprache verfassen, was viele spanische Versicherungen problemlos anerkennen.

Kranken- und Pflegeversicherung auf Mallorca

Mit einer deutschen Rente ist in jedem Fall eine Krankenversicherung in Deutschland verbunden, die auch aufrecht erhalten bleiben kann, wenn Rentner ihren Wohnsitz vollständig ins Ausland verlegt haben. Die Fortsetzung der Mitgliedschaft in der deutschen Krankenversicherung setzt voraus, dass der Versicherte an seinem ausländischen Wohnsitz keiner versicherungspflichtigen Beschäftigung nachgeht. Mit Spanien besteht ein gegenseitiges Sozialversicherungsabkommen. Demnach erhalten deutsche Versicherte in Spanien alle Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen.

Dazu gehören im Wesentlichen alle Leistungen, die auch in Deutschland von Krankenkassen übernommen werden, wie Arztbesuche und Medikamente. Zahnärztliche Behandlungskosten gehören leider nicht dazu. Das ist einer der Punkte, über die man sich im Klaren sein sollte. Es gibt aber entsprechende private Zusatzversicherungen in Spanien. Leistungen der deutschen Pflegeversicherung können in Spanien ebenfalls in Anspruch genommen werden – allerdings mit deutlichen Einschränkungen. Häusliche Krankenpflege beispielsweise gibt es in Spanien nicht.

Für andere Leistungen stehen eventuell nur geringere Sätze zur Verfügung. Wer auf Mallorca alt werden möchte, kann sich von seiner Krankenversicherung in Deutschland dazu ausführlich beraten lassen. Wenn schließlich alle Behördengänge erledigt sind, kann das neue Leben auf Mallorca richtig beginnen. Willkommen in der Sonne!

Ähnliche Beiträge

Sicher auf Mallorca reisen: Mit einem Mietwagen kein Problem

Barbara Meisinger

Unterbringung: Auvergne bietet Vielfalt und Abwechslung

Barbara Meisinger

Oberbozen: Ein perfektes Ziel für den Seniorenurlaub

Barbara Meisinger