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Gesundheit

Alpenkräuter für Gesundheit, Wohlbefinden & Pflege: Was macht sie so besonders?

Es ist eine spezielle Welt. So nah, und doch so fern, dass nicht wenige Mitteleuropäer wesentlich öfter an weit entfernten Gestaden weilten als in dieser wundersamen Welt, die höchstens ein paar hundert Kilometer entfernt zu finden ist.

Hier in den Mittellagen der Alpen, auf Höhen von 1.000 bis 2.000 m, zeigt sich eine einzigartige Landschaft mit einer Natur, die ganz besonderen Bedingungen unterliegt. Sie bringt deshalb auch einzigartige Pflanzen und Kräuter hervor, wie sie zum Beispiel auf Alpenweit.de zu finden sind.

Die mittlere Alpenlandschaft, das Beste aus unten und oben

Die klimatischen Bedingungen von Hochgebirgen sind nicht überall gleich. So liegt etwa die Baumgrenze der südamerikanischen Anden weit höher als die der europäischen Alpen. Im südlichen Himalaya sind die winterlichen Temperaturen mit 20 Grad sehr mild, während im Nordwesten des 2.500 Kilometer langen Gebirges selbst noch in den tiefen Lagen der Schnee bis in den Juni hinein liegen bleibt.

Deshalb ist auch die Vegetation jedes Hochgebirges eine Besonderheit, mit jeweils einer Vielzahl endemischer Arten, die nur dort gedeihen. In dieser Beziehung stellen die Alpen mit ihren mittleren Höhenlagen einen Glücksfall dar. Das milde Klima der Alpenanrainer aus den Tiefebenen trifft auf die Kälte der Hochlagen über 2.000 m, wobei diese im Verhältnis keine Extremtemperaturen aufweisen. Eigentlich müssten die Alpen heute bis zu 12.000 m hoch sein, so stark drückt die afrikanische Kontinentalplatte gegen die eurasische Platte, aber kräftige Winde tragen den Zuwachs immer wieder ab.

So bleibt seit Äonen eine Mittellage erhalten, die beste Bedingungen bietet, um Pflanzen so zum Wachsen zu animieren, dass sie mit reichhaltigen Inhaltsstoffen glänzen. Dabei ist der Begriff der alpinen Mittellage eigentlich etwas ungenau. Tatsächlich sind es vier sogenannte Montanstufen:

  • Tiefmontan von 800 bis 1.200 m. ü. N.
  • Mittelmontan bis 1.400 m. ü. N.
  • Hochmontan bis 1.900 m. ü. N.
  • Subalpin bis 2.500 m. ü. N.

Während auf 800 m die über das Jahr gemessenen Temperaturunterschiede zu den Tiefebenen nur wenig Differenz aufweisen, beginnt bei 2.500 m bereits die Vegetationsobergrenze.

Alpenkräuter, was sie nicht umbringt, macht sie hart

Die Welt der mittleren Höhenlagen in den Alpen erlaubt nur Pflanzen mit entsprechender Anpassungsfähigkeit das Überleben. Schon auf über 1.000 m sinkt die Vegetationsperiode gegenüber dem Tiefland um gut die Hälfte. Die Sonneneinstrahlung wird intensiver, was dazu führt, dass sich der Boden extrem aufheizt, auch wenn die Luft darüber nur wenige Grade über null aufweist. Kalte Winde können die Pflanzen austrocknen.

Die meist kleinwüchsigen Blumen und Kräuter haben verschiedene Strategien entwickelt, um sich den Bedingungen anzupassen. Eine davon, die für jede Pflanze der alpinen Mittellage Gültigkeit besitzt, ist die: Schneller sein! Da die Sommer in den Alpen kürzer als im Tiefland sind, müssen Pflanzen schneller blühen, schneller wachsen und sich schneller vermehren, bevor der Winter hereinbricht.

Damit sie das können, konzentrieren sie in ihren Blüten, Blättern, Stängeln und Wurzeln die dazu benötigten Stoffe in weit höherem Maße als die Pflanzen der Tiefebene. Das jedoch ist nicht immer einfach, denn mit zunehmender Höhe verändert sich auch der Boden. Die in ihm vorhandenen Nährstoffe wie Phosphor, Kalium und andere Mineralien werden weniger, die Humusschicht wird dünner. Das erfordert eine weitere Anstrengung der Pflanzen speziell im oberen Bereich der alpinen Mittellagen, ab etwa 1.500 m. Die Pflanzen müssen Wurzeln ausbilden, die in der Lage sind, die wenigen Nährstoffe aus dem Boden zu ziehen.

Alpenkräuter sind die Kraftpakete der Natur

Die Anstrengungen der Pflanzen, ihren Lebenszyklus in wesentlich kürzerer Zeit als ihre Gegenparts im Tiefland zu vollenden, führt bei Ihnen zur Ausbildung von verschiedenen Hilfsstoffen, die sich in der jeweiligen Art sonst nicht finden. Es sind praktisch an die alpine Welt angepasste Werkzeuge, so wie das Seil eines Bergsteigers. Genau diese Hilfsstoffe sind auch für die menschliche Gesundheit sehr vorteilhaft, beispielsweise als Tee, als Gewürz oder als Salbe.

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