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Gesundheit

Altersdiabetes: Was sind die Symptome von Typ-2-Diabetes?

Typ-2-Diabetes wird häufig auch als Altersdiabetes bezeichnet, weil er in der Regel erst ab dem 40. Lebensjahr auftritt.¹ Viele fragen sich, an welchen Symptomen sie die Erkrankung erkennen können. Hier erfahren Sie alles über die Diagnose sowie das Beschwerdebild von Diabetes mellitus und was Sie tun können, wenn der Arzt Diabetes Typ 2 bei Ihnen festgestellt hat!

Wann liegt Diabetes vor?

Die Diagnose Diabetes mellitus kann der behandelnde Arzt anhand verschiedener Tests feststellen. Notwendig ist es dazu immer, im Blut Glukose zu messen. Möglich ist zum Beispiel die Bestimmung des Nüchternblutzuckers (am Morgen vor dem Frühstück). Mediziner sprechen von Diabetes, wenn er wiederholt über einem Wert von 126 ml/dl liegt.²

Zu den weiteren Blutzucker-Testmöglichkeiten zählt der sogenannte orale Glukose-Toleranztest (oGTT). Hierzu trinkt der Patient ein Glas Wasser mit 75 Gramm aufgelöstem Traubenzucker.² Liegt der Blutzucker zwei Stunden später noch bei über 200 mg/dl, deutet das auf Diabetes hin.² Auch die Bestimmung des HbA1c-Werts kann auf die Zuckerkrankheit schließen lassen. Er wird in Prozent angegeben und gibt den Langzeitblutzucker über die letzten drei Monate an.² Hier gilt: Bei einem Wert von über 6,5 Prozent diagnostiziert der Arzt Diabetes.²

Diabetes: Typ 1 oder Typ 2?

Mediziner unterscheiden zwei Arten von Diabetes mellitus: Typ 1 und Typ 2. Aber worin liegt der Unterschied?

Typ-1-Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die meist schon im Kindes- oder Jugendalter auftritt. Aufgrund von angeborenen Schädigungen der Bauchspeicheldrüse produziert diese dabei nicht ausreichend oder gar kein Insulin.

Typ-2-Diabetes hingegen wird überwiegend bei Erwachsenen ab 40 diagnostiziert und deshalb auch häufig als „Altersdiabetes“ bezeichnet.¹ Diese Form ist wesentlich weiter verbreitet: Etwa 90 Prozent aller Diabetiker leiden daran.³ Sie gilt als Wohlstandskrankheit, denn negative Lebensgewohnheiten wie mangelnde Bewegung und schlechte Ernährung können die Bauchspeicheldrüse belasten und so zum Auslöser der Krankheit werden.

Mit der Zeit entwickelt der Körper dadurch eine Insulinresistenz: Das Hormon wird von der Bauchspeicheldrüse gebildet und ist dafür zuständig, Glukose (Zucker) aus dem Blut in den Körperzellen aufzunehmen. Die Erkrankung Diabetes macht die Zellen weniger empfänglich für Insulin, der Zucker verbleibt im Blut und verursacht bestimmte Symptome.

Liegt Altersdiabetes vor? Die Symptome von Typ-2-Diabetes

Die Krux beim Typ-2-Diabetes: Er entwickelt sich schleichend und lässt sich deshalb oft nur durch Zufall erkennen.⁴ Die Symptome des Altersdiabetes sind zu Beginn meist unspezifisch:

  • allgemeines Unwohlsein
  • Abgeschlagenheit

Das liegt daran: Aufgrund der Insulinresistenz kommt die Energie, welche mit der Nahrung aufgenommen wurde, nicht in den Körperzellen an. Zwar bestehen in diesem Stadium, dem sogenannten Prädiabetes, noch Chancen auf Heilung, aber die wenigsten Patienten gehen bei solchen Typ-2-Diabetes-Symptomen schon zum Arzt.

Ist der Altersdiabetes schon fortgeschritten, lässt sich der Typ-2-Diabetes an folgenden Symptomen erkennen:

  • häufiges Wasserlassen
  • Zucker im Urin
  • starker Durst
  • Müdigkeit und Schwäche
  • Übelkeit und Schwindel
  • Sehstörungen
  • trockene, juckende Haut
  • Appetitlosigkeit und Hungerattacken im Wechsel

Betroffene neigen außerdem zu Infektionen (beispielsweise Harnwegsinfekte) und schlecht heilenden Wunden (besonders an den Füßen). Bei Frauen mit Diabetes Typ 2 kommen womöglich Symptome wie Menstruationsstörungen und verminderte Fruchtbarkeit hinzu; beide Geschlechter können unter Potenzstörungen und Libidoverlust leiden.

Ist der Blutzuckerspiegel sehr stark erhöht, drohen sogar Bewusstseinsstörungen – im schlimmsten Fall auch Bewusstlosigkeit, das sogenannte diabetische Koma.

Symptome von Typ-2-Diabetes erkannt – was tun?

Eine frühzeitige und konsequente Behandlung von Diabetes mellitus ist unerlässlich – unbehandelt können sich nämlich schwere Folgeerkrankungen entwickeln, wie zum Beispiel Nervenschäden und Durchblutungsstörungen. Bei Insulinresistenz neigen Betroffene außerdem zu Übergewicht, da der ständig erhöhte Insulinspiegel im Blut zu vermehrten Fetteinlagerungen führt. Das kann auch für die Gefäße gefährlich werden.

Neben der Insulintherapie ist deshalb eine Anpassung des alltäglichen Lebensstils besonders wichtig. Dazu gehören vor allem:

  • Bewegung: Übergewichtige Patienten erreichen durch Gewichtsreduzierung häufig schon eine Normalisierung des Insulinspiegels. Außerdem hilft körperliche Aktivität unmittelbar, denn dazu benötigen die Muskeln Glukose, welche sie wiederum aus dem Blutzucker entnehmen.
  • Ernährung: Planen Sie feste, regelmäßige Hauptmahlzeiten ein und achten Sie auf mehrstündige Esspausen ohne Snacks. Besonders ballaststoffreiche und sättigende Lebensmittel sollten auf dem Speiseplan stehen, etwa Hülsenfrüchte, Fisch, Milchprodukte und viel Gemüse. Bei Kohlenhydraten darf es gerne die komplexe Variante sein, also Vollkornbrot oder -nudeln und ungezuckerte Haferflocken. Verzichten Sie hingegen auf Fast Food, Fertigprodukte sowie Alkohol.

Es gilt also: Wer sich gesund ernährt und ausreichend bewegt, kann durchaus positiv auf seine Blutzuckerwerte sowie die typischen Symptome von Typ-2-Diabetes Einfluss nehmen.


¹ „RKI – Themenschwerpunkt Diabetes mellitus“. Rki.de, https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Chronische_Erkrankungen/Diabetes/Diabetes_node.html. Zugegriffen 11. Juli 2022.

² „Wie wird Diabetes mellitus festgestellt?“ gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/wie-wird-diabetes-mellitus-festgestellt.html. Zugegriffen 11. Juli 2022.

³ „Diabetes Typ 2“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/diabetes-typ-2.html. Zugegriffen 11. Juli 2022.

⁴ „Typ-2-Diabetes: Symptome und Krankheitsbild“. Diabinfo.de, https://www.diabinfo.de/leben/typ-2-diabetes/grundlagen/krankheitsbild-und-symptome.html. Zugegriffen 18. Juli 2022.

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