Morgensteifigkeit
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Gesundheit

Morgensteifigkeit in den Gelenken: Was steckt dahinter?

Die Morgensteifigkeit ist ein Symptom, welches Merkmal unterschiedlichster Grunderkrankungen sein kann. Sie äußert sich in zunehmend steifen Gelenken und einer Einschränkung der Beweglichkeit, besonders nach längeren Ruhepausen. Häufig treten die Symptome am Morgen direkt nach dem Aufstehen auf. Wenn die Gelenke etwas länger in Bewegung sind, dann verringern sich die Symptome.

Die Ursachen der Morgensteifigkeit

Die Ursachen für die Morgensteifigkeit können vielfältig sein. Die häufigsten Grunderkrankungen, die zu einer Morgensteifigkeit führen, sind Rheuma oder Arthrose. Die konkrete Ursache der Steifheit ist ein Entzündungsprozess. Bei einem gesunden Menschen regeneriert sich der Körper über Nacht. Das Gewebe wird erneuert und Zelltrümmer beseitigt. Das Immunsystem wird gehemmt, da der Cortisol-Spiegel sinkt. Bei einem kranken Körper führt dieser Prozess allerdings dazu, dass nicht nur die Knorpeltrümmer entfernt werden, sondern auch gesunde Zellen angegriffen werden. Dies führt dann zu den Entzündungen.

Das geschieht häufig im Rahmen einer Arthrose. Fehlbelastungen und zu lange Ruhezeiten können die Arthrose begünstigen. Neben der Arthrose gibt es noch weitere Krankheiten, die eine Morgensteifigkeit mit sich bringen. Dazu gehören neben Rheuma auch die Spondylarthrose, Morbus Bechterew, Arteriitis temporalis oder eine Sehnenscheidenentzündung.

Die Diagnose

Es ist sehr wichtig, frühzeitig die richtige Diagnose zu stellen, woher die Morgensteifigkeit rührt, da hier ein schneller Handlungsbedarf angezeigt ist. Bei der Diagnosefindung zieht der Arzt die Vorgeschichte des Patienten mit ein. Es folgt eine nähere Betrachtung der Gelenke sowie eine konkrete Belastung. Weiter gibt es verschiedene Schmerz- und Funktionstests, die Klarheit bringen können und die Beweglichkeit der Gelenke beurteilen sollen. Bei einem konkreten Arthroseverdacht kann der behandelnde Arzt dann weitere Maßnahmen ergreifen wie die Erstellung eines Röntgen- oder Ultraschallbildes oder die Anordnung eines MRT.

Liegen zudem noch Rötungen oder Schwellungen vor, dann sollte eine Punktion erfolgen. Die entnommene Gelenkflüssigkeit kann dann im Labor genau untersucht werden. Zudem kann auch eine Blutprobe entnommen und die Blutwerte näher bestimmt werden. Untersucht werden kann beispielsweise die Anzahl der Immunzellen, die sich in der Gelenkflüssigkeit befinden, die Viskosität der Synovialflüssigkeit oder auch der Rheumafaktor.

Der Krankheitsverlauf

Wie bereits erwähnt ist eine frühzeitige Diagnose sehr wichtig. Unbehandelt kann es zu dauerhaften und fortschreitenden Schäden kommen, die in einer kompletten Zerstörung des Gelenkes münden können. Weiter kann es bei einer Morgensteifigkeit durch Gicht zu starken Schmerzen und Schwellungen kommen, auf welche der Körper dann mit Fieber reagiert. Harnsäure kann sich im Knochen ablagern und diesen schaden. Zudem können sich auch Ablagerungen in den Nieren bilden, die im schlimmsten Fall zu einem Nierenversagen führen können. Generell entstehen weitere Entzündungen und Gelenkergüsse.

Auch die Gelenkstrukturen können sich verändern. Der Knorpelabrieb nimmt zu, bis der Abrieb des Knochens einsetzt. Sind die Knochen nicht mehr durch eine Knorpelschicht geschützt und reiben die Knochen direkt aufeinander, führt dies zu starken Schmerzen und Knochenbrüchen sowie einer Verteilung der Knochentrümmer im Körper. Ist die Morgensteifigkeit rheumatischen Ursprungs, können in der Folge auch die Organe geschädigt werden. Besonders gefährdet sind hier das Herz und die Gefäße.

Die Behandlung von Morgensteifigkeit

Wenn die Morgensteifigkeit über einen längeren Zeitraum anhält und im Alltag zu deutlichen Einschränkungen führt, dann sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dies gilt vor allem dann, wenn es sich um einfache und grundlegende Bewegungen handelt, die nun gehemmt sind. Neben den oben genannten Ursachen kann auch eine harmlosere Ursache dahinter stecken. Dann reicht es beispielsweise aus, die Gelenke regelmäßig gründlich zu dehnen und sich vermehrt zu bewegen. Bleiben die Beschwerden aber bestehen oder verschlimmern sich diese sogar, dann sollte der Arzt einmal genauer hinschauen.

Hier ist zunächst der Hausarzt zuständig. Die anschließende Behandlung ist abhängig von der genauen Diagnose bzw. Ursache. Bei einer Arthrose wird der Arzt einen konkreten Behandlungsplan aufstellen. Zusätzlich ist es empfehlenswert, die Lebensgewohnheiten zu überdenken. Dies betrifft zum einen die Ernährung, aber auch die Bewegung grundsätzlich. Letztere sollte möglichst gelenkschonend ausfallen. Weiter kann auch eine Physiotherapie verordnet werden. Hier ist es wichtig, sich einem anerkannten und erfahrenen Therapeuten anzuvertrauen, da sich ansonsten die Symptomatik weiter verschlimmern könnte.

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Begleitende Therapien für die Gelenke

Begleitend wird meistens eine medikamentöse Therapie eingeleitet. Diese gilt der Reduzierung der Entzündungsherde in den Gelenken. Durch diese Maßnahmen kann der Krankheitsverlauf verlangsamt oder im besten Falle auch aufgehalten werden. Durch die andauernden Schmerzen während der Erkrankung leiden die Patienten oft sehr, und es kommen nicht selten psychische Beschwerden hinzu. Unbehandelt breiten sich die Entzündungen weiter aus oder es treten weitere Folgeschäden auf. Eine konkrete Behandlung kann die Morgensteifigkeit lindern oder gar heilen, je nachdem, welche Krankheit der Morgensteifigkeit zugrunde liegt.

Einige Hausmittel können die Morgensteifigkeit zudem lindern. Hierzu gehören zum Beispiel Schwedenkräuter, Jonen-Salbe oder ätherische Öle wie Minze, Eukalyptus oder Kiefer. Aber auch Wacholder, Arnika oder Beinwell versprechen eine Linderung der Morgensteifigkeit. Nach dem Aufwachen kann man schon im Bett mit verschiedenen Übungen beginnen, bevor man aufsteht. Dabei helfen besonders Streck- und Dehnübungen. Nach den Übungen sollte eine heiße Dusche folgen, welche die Durchblutung fördert und die Muskeln entspannt. Die Gelenke sollten nun länger in Bewegung bleiben.

Prävention von Morgensteifigkeit

Es gibt einige Dinge, die eine Morgensteifigkeit noch weiter begünstigen oder im schlimmsten Falle erst hervorrufen. Zum einen steigt die Gefahr, an einer Morgensteifigkeit zu erkranken, wenn man sich nicht ausreichend bewegt. In diesem Fall sollte man dafür sorgen, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Auch können falsche Belastungen im Alltag oder auch im Beruf die Ursache sein. Aber auch der Job kann einen Mangel an Bewegung mit sich bringen. Ebenso ist Übergewicht ein Faktor, welcher Arthrose weiter begünstigt.

Entsprechend sind die besten Vorbeugemaßnahmen, sich bewusster zu ernähren und mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Die Einnahme von Bio-Curcumin oder einem schwarzen Johannisbeerenblattextrakt kann sich dabei positiv auf die körperliche Gesundheit auswirken. Gleiches gilt für flüssige Grünlippmuscheln. Dabei sollte man darauf achten, es nicht zu übertreiben und den Körper nicht zu überfordern. Industriell gefertigte Lebensmittel sollten vom Speiseplan verschwinden. Dies beugt Stoffwechselerkrankungen vor. Liegt eine genetische Veranlagung vor, so sollten regelmäßig die Blutwerte untersucht werden.

Entspannungsübungen und Co.

Weiter begünstigt auch Kälte eine Morgensteifigkeit bzw. führt zu einer Verschlimmerung, weshalb man diese vermeiden sollte. Die Schlafzimmertemperatur sollte nicht kälter als 16 Grad sein. Wer schnell friert, sollte zu einer Heizdecke greifen oder Socken im Bett tragen. Gleiches gilt aber auch für zu viel Wärme. Übungen, die den Gelenken helfen, kann man dem Yoga entnehmen oder der Gymnastik. Weiter können aber auch Entspannungsübungen am Abend helfen. Weiter sind auch schnelles Gehen, Radfahren oder Schwimmen sehr zu empfehlen. Sind die Muskeln stärker ausgeprägt, so nehmen sie den Druck von den Gelenken.

Eine erholsame Nachtruhe von mindestens 8 Stunden ist ebenso einzuhalten. Zudem sollte man im Bett möglichst häufig die Schlafposition wechseln. Daneben spielt auch die Wahl der richtigen Matratze eine große Rolle dafür, wie verspannt oder entspannt wir morgens aufwachen.

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